Kollegenhilfe für Flutopfer: Handwerk hilft Handwerk.

Innungen spenden 20.000 Euro an betroffene Handwerkskollegen in und um das rheinland-pfälzische Ahrweiler.

Schon weit vor offiziellen Spendenaufrufen hatten sich die Vorstände der Bäcker- und Metzger-Innungen Freudenstadt für Spenden aus ihren Rücklagen zu Gunsten der besonders von der Flutkatastrophe betroffenen Kollegen vor Ort ausgesprochen. Mit Versicherung der örtlichen Kreishandwerkerschaft Ahrweiler und des Landesinnungsverbandes des Fleischerhandwerks Baden-Württemberg, dass die Spenden den besonders betroffenen Mitgliedsbetrieben aus den jeweiligen Gewerken zugutekommen, konnte die Kreishandwerkerschaft Freudenstadt bereits die ersten Zahlungen veranlassen.

Helmut Weiler, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Ahrweiler und Geschäftsführer Alexander Zeitler versicherten Sebastian Rother, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Freudenstadt, im telefonischen Gespräch, dass die Mittel sehr erwünscht und sicher bei den richtigen Empfängern ankommen würden. So haben zum Beispiel allein in Ahrweiler sieben von neun Metzger-Betrieben ihre Existenz komplett verloren. Man könne sich nicht einmal mehr nach dem persönlichen Befinden und Zustand des Betriebs erkundigen. Schließlich gäbe es kein Festnetz und Mobilfunk funktioniere nur selten. Einen Überblick habe man noch immer lange nicht.

In einer E-Mail von Rolf Genn, Obermeister der Bäcker-Innung Ahrweiler, als Antwort auf die Ankündigung der Spende, wird deutlich, wie dringend notwendig und willkommen Geldmittel sind:

„Es ist fast überhaupt nicht zu schildern was sich hier im Ahrtal abgespielt hat. Alle backenden Betriebe im Ahrtal sind mit Produktion und Verkaufsstellen vollkommen zerstört. Wir sind alle Kleinbetriebe und die Schäden der einzelnen Betriebe belaufen sich auf 450.000 bis 600.000 Euro. Alle Kollegen werden auch nicht mehr öffnen, weil ihnen die Kraft fehlt, noch einmal von vorne anzufangen. Ich wollte Ihnen das nur ein wenig schildern, damit sie wissen das Ihre Unterstützung gut ankommen wird und eins zu eins an die Bäcker weiter geht.
Sollten sie schon mal im Ahrtal gewesen sein, so werden sie es niemals mehr so vorfinden wie sie es kennen, dennoch wird es weitergehen und in einigen Jahren werden wir dieses Drama überwunden haben obwohl da sehr große Narben bleiben werden.“

„Es geht in allererster Linie darum, den Handwerkskollegen kurzfristig und unbürokratisch zu helfen, wie zum Beispiel, um Übergangsquartiere zu bezahlen, fehlende Einkommen zu kompensieren und freiwillige Hilfskräfte versorgen zu können.“, so der Freudenstädter Kreishandwerksmeister Alexander Wälde. Der schnelle Wiederaufbau der handwerklichen Nahversorgung sei für alle wichtig. Sebastian Rother ergänzt dazu: „Dass die Initiative zu dieser Aktion so ganz selbstverständlich von innen heraus kommt, macht mich stolz auf uns. Das zeigt, wir sehr das Handwerk zusammenhält!“.

Dem Aufruf der Kreishandwerkerschaft Freudenstadt sind daraufhin weitere vier Handwerksinnungen gefolgt und spendeten spontan ebenfalls Geldmittel für ihre jeweiligen Gewerke. Die Kreishandwerkerschaft Freudenstadt selbst stockt die insgesamt zusammengekommenen Mittel auf mindestens 20.000 Euro auf.

Unter dem offiziellen „Hashtag“ #handwerkhilfthandwerk spendet das Handwerk in der Region Freudenstadt an die Mitglieder der Kreishandwerkerschaft Ahrweiler und die Mitglieder der Fleischer-Innungen in von der Flutkatastrophe besonders betroffenen Regionen insgesamt mindestens 20.000 Euro:

• Bäcker-Innung Freudenstadt,
• Innung des Kraftfahrzeuggewerbes Freudenstadt-Calw,
• Innung des Metallgewerbes Freudenstadt,
• Metzger-Innung Freudenstadt,
• Bau-Innung Freudenstadt,
• Zimmerer-Innung Freudenstadt sowie die
• Kreishandwerkerschaft Freudenstadt.

Spendenkonto:
Kreishandwerkerschaft Ahrweiler
Stichwort: Handwerk hilft Handwerk
IBAN: DE80 5705 0120 0000 3094 35